Aktueller Stand Warnstreik am DRK Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein
Update 22. April 2025:
wir möchten Sie über den aktuellen Stand des Streikgeschehens am DRK Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein informieren. Die Gewerkschaft verdi hatte für den heutigen Tag zu einem erneuten Warnstreik aufgerufen, obwohl in den letzten Jahren aus Arbeitgebersicht wesentliche Gehaltsentwicklungen umgesetzt wurden.
Die Erreichbarkeit und Versorgung der Patienten ist zum aktuellen Zeitpunkt vollumfänglich gewährleistet. Es gibt keine Einschränkungen im Klinikbetrieb, alle Diagnostikstellen und die OP-Säle sind in Betrieb, sodass sämtliche für den heutigen Tag geplante Patientinnen und Patienten auf gewohnt hohem Qualitätsniveau behandelt bzw. operiert werden können. Es müssen keine OPs verschoben werden. Alle Zufahrtswege zum Krankenhaus stehen für Patienten und Besucher offen.
Der Streik wird heute 22 Uhr beendet sein, sodass auch im Verlauf der weiteren Woche garantiert ist, dass es zu keinen Einschränkungen im Krankenhausbetrieb kommt.
Mitteilung vom 19. April 2025:
Das DRK Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein wird durch die Gewerkschaft verdi erneut am 22.04.2025 in der Zeit von 5:30 Uhr – 22 Uhr bestreikt. Die Versorgung der Patienten im Krankenhaus sowie die Notfallversorgung und Geburtshilfe ist trotzdem sichergestellt. Patienten die sich am Streiktag bereits im Krankenhaus befinden werden auch an diesem Tag qualifiziert versorgt. Patienten, deren Aufnahme und / oder OP / Eingriff für diesen Tag terminiert ist, kommen bitte wie geplant zum Aufnahmegespräch.
Die Erreichbarkeit unseres Hauses über die Unritzstrasse wird zu jedem Zeitpunkt, auch am Streiktag uneingeschränkt gewährleistet sein, dies gilt selbstverständlich auch für Notaufnahme und Rettungsdienste. Selbstverständlich ist auch die Geburtshilfe jederzeit Aufnahmebereit und für die Patientinnen erreichbar.
Wir bedauern als Deutsches Rotes Kreuz ausdrücklich diese Entscheidung der Gewerkschaft und können diesen Schritt nicht nachvollziehen. Bereits am 27.03.2025 hatte die Gewerkschaft verdi zu einem ersten Warnstreik aufgerufen. Am Warnstreik beteiligten sich ca. 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die bisherigen Tarifverhandlungsrunden zwischen dem Arbeitgeberverband und der Gewerkschaft verdi blieben ohne Ergebnis. Insbesondere scheint der Blick von verdi bisher die realen Rahmenbedingungen außer Acht zu lassen. Der Gewerkschaft wurde die gesamtwirtschaftliche Situation sowie die gegenwärtigen und zu erwartenden Refinanzierungsbedingungen der Sozialwirtschaft ausführlich dargestellt. Die öffentliche Haushaltslage ist angespannt. Sowohl auf bundes-, landes- und kommunaler Ebene wird versucht, die Strukturen und damit auch die Arbeitsplätze im Roten Kreuz zu erhalten. Investitionen in die soziale Infrastruktur sind aber nicht zu erwarten und hohe Tarifsteigerungen, wie in den vergangenen Jahren, werden schlichtweg nicht refinanziert werden können. Die gehäufte Anzahl an Krankenhausinsolvenzen der letzten Jahre zeigt die bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt bestehende Diskrepanz zwischen Kosten und Erlösen im Krankenhaussektor.
Das Deutsche Rote Kreuz als Arbeitgeber steht in einer dreifachen Verantwortung und handelt in diesem Bewusstsein. Wir handeln in Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden, welche die tragende Säule unseres Einsatzes für die Menschen vor Ort sind. Zudem haben wir eine Verantwortung gegenüber dem Erhalt und Ausbau der sozialen Angebote, die vulnerablen Menschen hilft und in Katastrophen und Krisen für die Bevölkerung da ist. Schließlich stehen wir in der Verantwortung für ein krisenfestes Rotes Kreuz in allen Regionen des Freistaates Sachsen.
In den letzten Jahren wurden wesentliche Gehaltsentwicklungen umgesetzt. Insgesamt gab es seit Beginn des Jahres 2022 für die Sozialberufe sechs Tarifsteigerungen und einen arbeitszeitabhängigen Inflationsausgleich von bis zu EUR 3.000. Ein Blick auf andere Tarifabschlüsse in den letzten Wochen zeigt, dass wir mit der prozentualen Steigerung von 5 Prozent zum 01.01.2025 über den üblichen Tarifabschlüssen für 2025 liegen. Ein besonders strittiges Thema bei den aktuellen Verhandlungen ist der „verdi-Bonus“. Dieser soll um 140 Prozent erhöht werden. Der Arbeitgeberverband lehnt diese Forderung ab, da alle Mitarbeitenden gleichbehandelt werden sollten.
Tarifverhandlungen erfordern beidseitige Verhandlungsbereitschaft – der Arbeitgeberverband ist verhandlungsbereit und steht für ein für alle Seiten verantwortungsvolles Verhandlungsergebnis.